Tipps gegen Aufschieberitis, also Prokrastination

Gerne wird die Schuld auf den inneren Schweinehund geschoben. Er sei halt zu groß, zu mächtig, zu … zu … 

Prokrastination – umgangssprachlich auch Aufschieberei genannt, befällt viele Menschen. Das Aufschieben einfach mal aufzuschieben, wäre die Lösung.

Dr. Stefan Frädrich nennt den inneren Schweinehund liebevoll „Günter“. Günter meint es eigentlich ganz gut mit Ihnen! Seine positive Absicht: Sie sollen sich nicht überanstrengen oder sich um langweilige, unattraktive Aufgaben kümmern. Dabei lähmt Günter unsere Arbeitsorganisation und Aufgaben fertigzustellen.

Wenn Erfolgslevel 2  blockiert ist ….

Wie Sie in der Infografik erkennen, baut sich „Zeit für Erfolg“ über 5 Erfolgslevel auf.

Blockiert das Aufschieben die Arbeitsorganisation, stecken Sie gleich auf dem zweiten Level fest. Doch es gibt Lösungen!

 

Tipps und Schritte, die Ihren inneren Schweinehund bändigen könnten

 

1. Schritt: Haben Sie Ihr Ablenkungsmanöver vor der Prokrastination schon erkannt?

Gerade als Sie endlich mit einer unliebsamen Tätigkeit beginnen wollen (Steuererklärung, Schreibtisch aufräumen), meldet er sich und kennt eine leichtere, dringendere, willkommenere andere Tätigkeit. Nur kurz mal E-Mails checken – könnte etwas Wichtiges dabei sein. Oder: Berta anrufen, die wartet auch schon lange. Ach, fast vergessen, die kleine Excel-Tabelle hier fertig stellen und dann mache ich die Steuererklärung. Und dann wird doch wieder nichts daraus – Ihr Schweinehund bewacht Ihre Komfortzone. Er sabotiert Sie mit verschiedenen Strategien und Sie hören ihn sagen: “Geht auch morgen noch!, Muss heute wirklich nicht sein … X kann nicht funktionieren …, besser ich mach vorher Y …”

 

 

2. Schritt: Werden Sie sich Ihrer Ausweichmoment bewusst

  • Wann genau bin ich undiszipliniert?
  • Was genau tue ich, wenn ich meiner Aufgabe ausweiche?
  • Wie genau lenke ich mich ab? (E-Mails, telefonieren, Internetrecherche, …)
  • Wie fühle ich mich dabei in dem Augenblick? Überfordert? Unfähig?
Arbeitsorganisation - So organisieren Sie sich und die Zusammenarbeit

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Arbeitsorganisation und Zeitmanagement Tipps

3. Schritt: Die Herdplatte höher drehen – Arbeiten Sie an Ihrem Mindset

Fragen Sie sich:

  • Wird Liegengebliebenes durch Liegen lassen attraktiver? Je länger Lästiges verschoben wird, desto schwerer fällt es Ihnen, damit anzufangen.
  • Brauchen Sie Druck, um zu wissen, was zu tun ist? Auf den letzten Drücker Tätigkeiten verursachen leicht Flüchtigkeitsfehler.

 

4. Schritt: Das Szenario ohne Aufschieberei – mentale Strategien

  • Wie wird es sich anfühlen, ohne Erledigungsdruck zu arbeiten?
  • Was ist Ihr Nutzenversprechen, wenn Sie diese Aufgabe erledigt haben?
  • Für welches übergeordnete Ziel (z. B. Eigenheim abgezahlt in x Jahren) ist es lohnenswert, diese Arbeit weiterhin zu tun?
  • Wenn diese „Tageskröte“ erledigt ist, woran würden Sie dann denken, sich freuen? Was wäre möglich, wenn Sie … schon heute fertig hätten?
  • Wie würde sich die erledigte Aufgabe anfühlen? Womit würden Sie sich dann gerne beschäftigen?

 

5. Schritt: Verhandeln mit dem inneren Schweinehund

  • Auf welches Teilziel könnten Sie sich jetzt einlassen? Versuchen Sie es mit der Salami-Taktik – täglich ein Scheibchen des Gesamtprojekts und am Ende ist „die Steuererklärung gegessen“ statt vergessen.
  • Wo braucht Ihr Schweinehund das Vertrauen in die Fähigkeit zur Erledigung der Aufgabe? Könnte es sein, die Aufgabe wirkt zu kompliziert oder komplex? Wer könnte Sie unterstützen? Wem könnten Sie diese Aufgabe delegieren?

 

6. Schritt: Wechseln Sie ins T. U. N. mit Mikroschritten

Prokrastination adé! Wechseln Sie ins TUN! Das ist die Abkürzung von Tag Und Nacht, oder rückwärts abgekürzt:  Nicht Unnötig Trödeln!

Also: fangen Sie einfach mit etwas Einfachem, Kleinen Ihrer Aufgabe an. Schnell befinden Sie sich so im Arbeitsflow, dass Sie mehr erledigen, als Sie sich vorgenommen haben. Auch schön, und Günter – schlaf weiter! Beginnen Sie die Aufgabe mit der kleinsten Einheit. Beispiel: Steuererklärung – füllen Sie den Mantelbogen aus. Manchmal bemerkt Günter nicht, dass Sie mit diesem Schritt bereits im weiteren Tun sind. Dann machen Sie weiter. Ansonsten planen Sie den nächsten kleinen Schritt.

Falls sich Ihr Günter weiterhin hartnäckig zeigt: buchen Sie eines unserer Coachings.