Home-Office Tipp: Erwartungen klären
Letzte Woche gab ich ein Online-Seminar zu Optimierungen im Home-Office. Dass die Situation aktuell herausfordernd ist, wissen wir. Selten sprechen wir darüber. Oft wissen wir nicht, wie Kollegen oder Mitarbeitende zu Hause eingebunden sind in Kinderbetreuung oder Pflege.
Wenn Erwartungen ungeklärt bleiben, entstehen leicht Missverständnisse. Unsicherheiten entstehen. Die Stimmung leidet. Mit ihr das Vertrauen, die Produktivität.
Darf ich zwischendurch zum Einkaufen fahren?
Die Erreichbarkeit sitzt uns im Nacken. Wir sind nur wenige Zentimeter vom Arbeitsplatz entfernt. Es ist vielleicht gerade nichts los, das Mittag Essen ist geplant, doch eine Kleinigkeit fehlt. Darf ich jetzt einfach mal kurz Einkaufen fahren? Viele haben ein schlechtes Gewissen. Zu Recht, denn wenn das so nicht abgestimmt ist, fällt das Einkaufen in die Arbeitszeit. Nicht erreichbar zu sein, kostet hier Vertrauen.
Was sollten Sie regeln – was zählt zur Erwartungsklärung?
- Heißt ortsunabhängiges Arbeiten auch gleichzeitig, zeitunabhängig?
- Darf ich mir eine Konzentrations-Stunde und damit Unerreichbarkeit erlauben?
- Darf ich Kollegen oder den Chef anrufen?
- Wie und über welche Plattform/Technik gestalten wir unsere Kommunikation, unsere Abstimmungen?
- Telefon?
- E-Mail?
- Skype?
- Teams?
- Will ich überhaupt SMS oder WhatsApp von Kollegen und Chefs erhalten?
- Von wann bis wann muss ich erreichbar sein? Denn ganz klar: ständige Erreichbarkeit darf nicht erwartet werden. Wurde eine Kern-Erreichbarkeit festgelegt?
- Reaktions- oder Durchlaufzeiten: Wird erwartet, dass auf eine eingehende E-Mail sofort reagiert wird? Dass ein Anruf sofort entgegen genommen wird?
- Ab wann ist Feierabend?!
- E-Mails am Wochenende? Was wird erwartet – wo ist die Grenze?