Tipps zur Körpersprache – sich und andere besser verstehen

Körpersprache wirkt – nicht nur in Besprechungen, Vorträgen und Verhandlungen ist es wichtig, einen gezielten Eindruck zu hinterlassen. Er hat Einfluss auf das Verhalten des Gegenübers und lässt sich meist nicht auf die Schnelle revidieren.

Kennen Sie körpersprachlicheMachtposen“? Amy Cuddy zeigt in Ihrem Video, wie Sie sich alleine durch Ändern Ihrer Körpersprache in eine höhere oder niedrigere Pose begeben. Das Video ist mit deutschem Untertitel und wirklich sehenswert.

Körpersprache ist ein Instrument der Status- und Machtspiele

Je nach Anlass ist es wichtig, Kompetenz, Autorität, Ehrlichkeit, Vertrauen und Kompromissbereitschaft zu signalisieren. Wenn Sie zu denen gehören, die sich gut vorbereiten, dann machen Sie sich vermutlich Gedanken zu einem interessanten Gesprächseinstieg, Ihrem äußeren Eindruck, also im Wesentlichen Ihrer Kleidung, Ihrer Körpersprache und Ihrem Geruch.

Doch was ist für den gewünschten ersten Eindruck nun entscheidend?

Nach einer Studie des amerikanischen Psychologen Prof. Albert Mehrabian wird der erste Eindruck nur durch etwa 7 % des Gesagten geprägt. Fast 93 % entfallen demnach auf den äußeren Eindruck, also das, was man vom Gegenüber sieht, fühlt und riecht. Überraschend ist, ca. 80 % des äußeren Eindrucks werden durch die Körpersprache bestimmt. Die Art, wie man sitzt, wie man steht, wie man sich bewegt, wie man die Menschen ansieht und sie berührt, ist also DER entscheidende Faktor für einen gelungenen ersten Eindruck. Das Lernen und Beherrschen der Körpersprache ist ähnlich komplex, wie das Lernen einer Fremdsprache.

Mit diesen Tipps sichern Sie sich „Einducksvorteile“

  1. Nehmen Sie Ihre und die Sitzposition Ihres Gegenübers bewusst wahr. Sitzen Sie angelehnt, betrachten Sie dabei Ihr Gegenüber, den Boden, die Wände? Vielleicht sind Sie vom Menschentyp her mehr ein „Denker“. Oder ist Ihre Sitzposition eher die vordere Sitzfläche einnehmend, die Hand am Kugelschreiber? Das spricht mehr für den „Handelnden“. Dann gibt es noch die Menschen, die den Raum mit guter Atmosphäre füllen, sie zählen zu den „Fühlenden“. Können Sie sich vorstellen, was es in einem Handelnden auslöst, wenn sein Gegenüber die ganze Zeit angelehnt sitzt und sich die Blicke selten treffen? Versuchen Sie einmal Rapport aufzubauen.
  2. Üben Sie die Posen aus dem Video von Amy Cuddy. Fassen Sie sich nicht ins Gesicht oder den Kragen und zupfen Sie nicht an Ihrer Kleidung. Das sendet Unsicherheit oder Langeweile an Ihr Gegenüber.
  3. Reflektieren Sie kurz für sich und machen Sie sich nach jeder dieser Frage Notizen: Was ist richtig daran, Macht auszuüben? Was ist richtig daran, keine Macht auszuüben? Was fällt Ihnen bei Ihren Antworten auf? Wie haben Sie sich mit Ihren Antworten gefühlt?
  4. Seien Sie proaktiv. Wenn Sie der Lärm stört, schließen Sie die Tür. Wenn Sie schwitzen, öffnen das Fenster. Das suggeriert den anderen Eigenverantwortung und Selbstsicherheit. Eine Studie der Stanford University hat herausgefunden, dass ranghöhere Personen während Besprechungen wesentlich häufiger und weniger zögerlich in die Keksdose auf dem Tisch greifen.
  5. Halten Sie nicht nur Blickkontakt, sondern achten Sie darauf, dass auch Ihr Bauchnabel Ihren Gesprächspartner „ansieht“. Die Zuwendung des Körpers zeigt Interesse, Offenheit und Lösungswillen.
  6. Achten Sie auf Ihre Hände – sie sollten nicht zu Fäusten angespannt sein. Hände in Hosentaschen, das ist tabu ebenso verschränkte Arme.
  7. Nichts wirkt so intensiv wie eine nicht erwartete Berührung. Aber Achtung: Sie greifen damit sehr weit in den privaten Raum des Gesprächspartners ein. Bei Fremden ist schon eine dezente Berührung an der seitlichen Schulter, das höchste der Gefühle.

 

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